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Meister als logische Karriere

Foto: ZVEH

Zwei junge Elektroniker, ein gemeinsames Ziel: Christoph Andräß (23) und Eric Rottmann (24) kommen beide aus der Nähe von Oldenburg und drücken nun, nach ihrer Ausbildung zum Elektroniker für Gebäudesystemintegration (GSI), nochmal die Schulbank, indem sie am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e. V. (BFE) einen entsprechenden Meisterkurs absolvieren.

Sie beide haben sich entschieden, schon kurz nach der Gesellenprüfung mit einer Meisterausbildung zu beginnen. Was waren die Gründe dafür?
Christoph: Für mich war schon während der Ausbildung klar, dass ich den Meister machen will. Studieren kam für mich nicht so in Frage – ich wollte lieber etwas Praktisches machen. Es sollte aber trotzdem anspruchsvoll sein. Und genau das bietet der GSI-Meister.
Eric: Ich habe zwar einige Semester Informationstechnik studiert. Mir war das aber einfach zu viel Mathematik. Dann habe ich durch eine Werbeveranstaltung des BFE den GSI kennengelernt – und wusste: Das passt besser zu mir. Der Meister war dann der nächste logische Schritt.

Christoph, Du hast Deine Ausbildung sogar verkürzt, um früher mit dem Meisterkurs starten zu können – warum die Eile? Du bist doch noch jung.
Christoph:
Der GSI-Meister ist noch ganz neu. Anders als zum Beispiel beim Elektrotechnikermeister Energie- und Gebäudetechnik gab es bei dem im November 2024 erstmals gestarteten Kurs daher noch keine langen Wartezeiten. Ein wichtiges Argument war für mich aber auch, dass man sich, wenn man den Meister direkt an die Ausbildung anschließt, noch nicht zu sehr ans Geldverdienen gewöhnt hat.

Was reizt euch so besonders an der Gebäudesystemintegration?
Eric:
Der GSI ist deutlich komplexer als zum Beispiel der Energie- und Gebäudetechniker. Mich reizt vor allem die Kombination aus Elektrotechnik, Programmierung und Systemintegration. Denn mir macht es einfach Spaß, an komplexen Lösungen zu tüfteln, Systeme zu vernetzen und nach Fehlern im System zu suchen.
Christoph: Ich persönlich finde es total spannend, zu sehen, wie viel Potential im Thema „Smart Home“ steckt. Bei mir zuhause habe ich auch schon einiges automatisiert. Dabei schaue ich vor allem, wo ich noch mehr Energie sparen kann. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, später Privathaushalte oder Industriegebäude smart und nachhaltig zu machen.

Was bietet die Meisterausbildung, was ein Studium nicht hat?
Eric:
Ganz klar mehr Praxisbezug. Und man bleibt dabei im Berufsfeld. Außerdem vertieft man genau das, was man vorher gelernt hat, und startet nicht mit komplett neuer Materie.
Christoph: Für mich war der Praxisanteil bereits während der Ausbildung sehr wichtig. So habe ich zum Beispiel extrem viel aus der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) mitgenommen. Dort wurde mir praxisnahes Know-how vermittelt, das noch einmal über das, was ich mir bereits im Betrieb aneignen konnte, hinausging. Der Meister baut nun direkt auf diesem erworbenen Praxiswissen auf.

Quelle: ZVEH/RED